Wie lange sind Drogen im Blut und Urin nachweisbar? Urinprobe und Blutprobe zum Beispiel auf THC finden insbesondere bei Verkehrskontrollen statt. Wie lange Drogen nachweisbar sind, ist leider nicht genau kalkulierbar. Die Zeit, wie lange eine Drogen nachweisbar ist, hängt von zu vielen Faktoren ab. Sogar bei gleicher Wirkstoffmenge, Größe und Gewicht, können sich die Nachweiszeiten bei zwei Personen deutlich unterscheiden. Faktoren sind zum Beispiel die Ernährung, körperliche Aktivität und individuelle Konsitution. Bei den folgenden Zeiten handelt es sich um Richtwerte, die in Ausnahmefällen auch drastisch nach unten oder oben abweichen können. Es ist außerdem nicht ausgeschlossen, dass verschiedene Abbauprodukte deutlich länger nachweisbar sind.
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Wie lange sind Drogen im Blut nachweisbar?
Die meisten Betäubungsmittel sind im Blut nur sehr kurz nachweisbar. Insbesondere harte Drogen können teilweise schon nach wenigen Stunden nicht mehr im Blut nachgewiesen werden.
Daher werden Blutproben grundsätzlich nur genommen, um die aktuell wirksamen Stoffe im Organismus festzustellen. Wichtig ist dies insbesondere bei der Fahreignung und bei der Feststellung, ob die Schuldfähigkeit eingeschränkt war. Bei der Kontrolle wegen Bewährungsauflagen oder MPU wird eine Blutprobe nicht verwendet.
Cannabis (THC) | Einmaliger Konsum: aktiver Wert THC: 6 – 27 Stunden Abbauprodukt THC-COOH: 2 – 7 Tage Regelmäßiger Konsum: Abbauprodukt THC-COOH: bis zu 5 Wochen |
Amphetamin | 12 – 16 Stunden (bis zu 24 Stunden) |
Kokain | 6 Stunden (bis zu 24 Stunden) Abbauprodukt Benzoylecgonin: 2 – 3 Tage |
Ecstasy | bis zu 24 Stunden |
Heroin | 8 – 12 Stunden Abbauprodukte bis zu 24 Stunden |
Methamphetamin | 8 – 24 Stunden |
Benzodiazepine | mehrere Stunden – mehrere Tage |
Wie lange sind Drogen im Urin nachweisbar?
Zum Nachweis von Drogen ist die Urinprobe die präsenteste Probe. Im Urin sind Betäubungsmittel insbesondere durch ihre Abbauprodukte relativ lange zuverlässig nachweisbar. Im Rahmen von Verkehrskontrollen und bei der Kontrolle von Bewährungsauflagen (Screenings) wird meist vor Ort eine Urinprobe genommen und ein Test durchgeführt. Insbesondere THC und sein Abbauprodukt THC-COOH sind im Urin sehr lange nachweisbar.
Aktuelle Tests sind präzise und manipulationssicher. Konkrete Ergebnisse sind schon in 5 – 8 Minuten am Gerät sichtbar.
Kann man eine Urinprobe manipulieren?
Cannabis | seltener Konsum: 2 – 3 Tage regelmäßiger Konsum: 6 – 8 Wochen Dauerkonsum: 6 – 12 Wochen |
Amphetamin | 1 – 3 Tage |
Kokain | 2 – 4 Tage |
Ecstasy | 1 – 4 Tage |
Heroin | 3 – 4 Tage Regelmäßiger Konsum / Hohe Dosen: 5 – 7 Tage |
Methamphetamin | 1 – 3 Tage |
Benzodiazepine | 1 – 3 Tage Dauerkonsum: 4 – 6 Wochen |
Nachweisbarkeit von Drogen in einer Haarprobe
Der Haartest auf Drogen ist im Ergebnis der ungenaueste. Da aber in den Haaren und auch in Fingernägeln Abbaustoffe abgelagert werden, sind bei Haartests noch nach mehreren Monaten Drogen nachweisbar. Bei der Beurteilung von Haartests auf Drogen geht man durchschnittlich von einem Wachstum von einem Zentimeter pro Monat aus. Damit kann rückwirkend eine Aussage über den Konsum getroffen werden. Kokain, Amphetamin und Heroin können schon nach einmaligem Konsum auch nach vielen Monaten noch nachweisbar sein. Angebotene Bleichmittel und andere Mittel können unter Umständen Testergebnisse verfälschen, ein nennenswerter Effekt ist aber kaum nachweisbar.
Cannabis | Mehrere Monate |
Amphetamin | Mehrere Monate |
Kokain | Mehrere Monate |
Ecstasy | Mehrere Monate |
Heroin | Mehrere Monate |
Methamphetamin | Mehrere Monate |
Benzodiazepine | Mehrere Monate |
Fachanwalt für Strafrecht Grubwinkler ist bundesweit gefragter Spezialist für Betäubungsmittelstrafrecht. Seine Schwerpunkte bilden Handeltreiben und Besitz in nicht geringer Menge, Darknet, Einfuhr, Anbau und Verstöße gegen das NpSG, AMG sowie AntiDopG.
Die Wirkstoffe gelangen beim Abbau im Körper über das Blut in die Haarwurzel und werden dort im Haar abgelagert. Basische Stoffe (Kokain, Amphetamin) lagern sich deutlich besser ab als sauer Stoffe (THC, THC-COOH).
Dunkle Haare lagern mehr Stoffe ein als helle Haare.
Beim Haarwachstum unterscheidet man drei Phasen:
- Wachstumsphase
- Übergangsphase
- Ruhephase
Bevor das Haar ausfällt, befindet es sich circa sechs Monate in einer Ruhephase und wächst nicht mehr. Wenn das Haar also zum Beispiel auf nach sechs Monaten Abstinenz auf sechs Zentimeter gekürzt wird, erreicht man keine hundertprozentige Sicherheit weil gegebenenfalls viele Haare dabei sind, die seit sechs Monaten nicht mehr gewachsen sind. Diese Haare sind dann bis zu 12 Monate alt.
Da die Haarwurzel nicht direkt mit der Kopfhaut abschließt, braucht das Haar knapp zwei Wochen um von der Wurzel aus die Kopfhautoberfläche zu erreichen. Wenn also zum Beispiel am Tag nach dem letzten Konsum die Haare abrasiert werden, ergibt sich trotzdem ein positiver Befund. Mindestens zwei Wochen sollten hier einkalkuliert werden.
Theoretisch ist auch eine externe Belastung des Haartests mit Drogen möglich. Wenn man sich zum Beispiel in schlecht belüfteten Räumen aufhält, in denen massiv Marihuana oder Kokainbase geraucht wird, kann das zu einem falsch positiven Testergebnis führen. Die Stoffe werden nicht vom Körper aufgenommen und im Haar verarbeitet sondern lagern sich außen am Haar ab. Daher ist diese Verunreinigung mit einem Test nachzuweisen. Für einen Abstinenznachweis sind derart verunreinigte Tests aber nicht mehr zu gebrauchen.
Auch nach Wochen der Abstinenz ist es möglich, dass sich aus dem Fettgewebe freigesetzte Substanzen im Haar einlagern. Dieser Vorgang ist jedoch sehr unwahrscheinlich. Daher ist diese klassische Ausrede nicht effektiv. Um jedoch hunderprozentige Sicherheit zu erlangen, sollte nach dem letzten Konsum mindestens ein bis zwei Monate mit einem Haartest gewartet werden. Bei massivem Dauerkonsum kann eine Abstinenz von bis zu sechs Monaten sinnvoll sein.
Wie läuft ein Drogentest ab?
Ein Drogentest wird meist in zwei Schritten durchgeführt, um ein falsch positives Ergebnis zu verhindern. Zunächst wird ein qualitativer Drogentest durchgeführt. Dieser zeigt nur an, ob bestimmte Drogen nachweisbar sind und welche Substanzgruppen (Drogenscreening) dies sind. Danach wird ein genauerer, quantitativer Drogentest durchgeführt. Dieser quantitative Drogentest bestimmt den genauen Gehalt von Drogen im Blut oder Urin.
Was ist der Cutoff wert?
Heutige Tests arbeiten so genau, dass es schon kleinste Mengen im Organismus festgestellt werden. Die Nachweisgrenze ist also sehr gering. Schon mit Passivrauchen oder dem Hantieren mit einem kontaminierten Geldschein können Werte über der Nachweisgrenze erreicht werden. Daher gibt es den sogenannten Cutoff-Wert. Dieser wird auch Toleranzgrenze genannt. Der Cutoff bestimmt, ab welchem Wert der Test als positiv zu werten ist. Diese Toleranzgrenze ist von Labor zu Labor unterschiedlich und bewegt sich im Bereich zwischen 50 und 1000 ng/ml Probe. Meist dürfte der Wert bei 50 ng/ml liegen.
Wichtig: Im Straßenverkehr gelten andere Regeln. Im Straßenverkehr gilt nicht der Cutoff sondern der analytische Grenzwert. Das ist der Wert, ab dem eine Beeinflussung der Fahreignung möglich erscheint.